Nikodemuskirche Bayreuth, Ostersonntag 2024, 31.03.2024, Sam. 2, 1-8a, Gottes großes "V"

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Amen

Vielleicht kennt ihr dieses Zeichen V - Victory - Sieg, zu Deutsch: ein Triumphzeichen, durch viele Generationen. Ich weiß, es hat keine ganz leichte Wirkungsgeschichte. Es wurde manchmal, auch in Kriegen oder bei nicht unschuldigen Angeklagten verwendet, in falscher Siegesgewissheit. Aber wir wollen heute mal diese Richtung nachvollziehen, dass, wo es mal ganz runtergeht, dass der Herr auch nach oben führt. V heißt, es kann ganz dunkel aussehen, das zeigt uns Ostern, und der Herr hat die Kraft, wieder nach oben zu führen an seiner bergenden Hand. Aber lasst uns heute den Bibelabschnitt lesen von einer, die auch lange Zeit ganz unten war. Da ist es ein Bibelabschnitt aus dem Alten Testament, aus dem 1. Buch Samuel, Kapitel 2 die Verse 1 - 8a.

1. Und Hanna betete und sprach: Mein Herz ist fröhlich in dem Herrn, mein Horn ist erhöht in dem Herrn. Mein Mund hat sich weit aufgetan wider meine Feinde, denn ich freue mich deines Heils.
2. Es ist niemand heilig wie der Herr, außer dir ist keiner, und ist kein Fels, wie unser Gott ist.
3. Lasst euer großes Rühmen und Trotzen, freches Reden gehe nicht aus eurem Munde; denn der Herr ist ein Gott, der es merkt, und von ihm werden Taten gewogen.
4. Der Bogen der Starken ist zerbrochen, und die Schwachen sind umgürtet mit Stärke.
5. Die da satt waren, müssen um Brot dienen, und die Hunger litten, hungert nicht mehr. Die Unfruchtbare hat sieben geboren, und die viele Kinder hatte, welkt dahin.
6. Der Herr tötet und macht lebendig, führt ins Totenreich und wieder herauf.
7. Der Herr macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht.
8. Er hebt auf den Dürftigen aus dem Staub und erhöht den Armen aus der Asche, dass er ihn setze unter die Fürsten und den Thron der Ehre erben lasse.

Soweit Gottes Wort aus dem Mund dieser beeindruckenden Frau Hanna, die auch Gott erst ganz runterführte, bevor dann die Hilfe kam. Ihr Jubel ist ein Jubel des Lebens und so ist der Osterjubel in der orthodoxen Kirche, die haben zwar ihren Ostertermin dieses Jahr erst im Mai, aber der bricht in der Osternacht an und ja steckt die Anderen an mit dieser Freude, die man nicht verordnen kann, die man nicht als Ritus oder Brauch einfach mal befehlen kann: So freu dich halt! Also, das bringt in der Regel wenig. Aber hier gibt es wirklich guten Grund zum Jubel.
Es begann wie gesagt ganz unten.

Wir gehen in vier kurzen Schritten durch den Text. Ihr seht schon, es ist Ostern. Also schmerzvoll oder fast wie ein Warnzeichen, der Weg nach unten, was uns manchmal runterzieht.

1. Runter, dann
2. Hoch, dann
3. Dem Höchsten
4. Alles in unserem Leben weihen und hinlegen.

1. Runter
Ich habe heute bewusst keine Bilder oder Symbolfolien, weil das Osterfest tatsächlich all unsere Fantasie übersteigt. Wenn ich euch jetzt ein Porträt aus einem Jesusfilm zeigen würde, dann wäre er nicht genauso, wie er historisch war und wie er vor die Jüngerinnen und Jünger trat, sondern er wäre festgelegt auf diese Frisur, diese Nase, jenen Bart, aber wir dürfen im Herzen den empfangen, den wir noch nicht sehen, aber der doch lebendig unter uns ist. Hinter einem ganz dünnen Schleier der Unsichtbarkeit lädt er auch dich und mich ein zur Gewissheit und zur Freude. Aber wie gesagt, es beginnt erstmal mit dem Weg runter. So ist es oft bei Gott.
Bei Hanna schien es hoffnungslos. Sie war ungewollt kinderlos und es war im alten Orient nicht nur traurig, sondern auch vor anderen eine Schande. Man hat sie schief angeschaut, hat verdächtigt: Die muss doch was ausgefressen haben, der ist Gott nicht wohl. Überhaupt ist es dumm und ungerecht zugleich diejenigen, die eh gerade leiden, auch noch mit dem Makel zu belegen: da muss doch was nicht stimmen, statt ihnen die Hilfe des Erbarmens Gottes groß und wichtig und verlässlich zu machen. Hanna hatte kein Kind und sie hatte eine Konkurrentin. Wie es damals leider üblich war im Alten Orient, hatte ihr Mann eine zweite Frau, und die hat natürlich munter ihrer, ich sag' mal, Fruchtbarkeit gefrönt und macht dann auch die andere die anderen schlecht, indem sie die Hanna verspottet und sagt: Da siehst du mal, mich hat mein Mann lieber, mich hat Gott lieber, und das war nicht im Sinne des Herrn, denn er hat sie geschaffen als ein Mann und eine Frau und es ist viel Kummer entstanden bis auf den heutigen Tag durch die Vielehe. Ein Grundschüler hat dieses Wort dann zum ersten Mal gehört, Monogamie, und wurde dann gefragt: Na, wie heißt das, wenn man nur mit einer verheiratet ist? Und er sagt Monotonie. Nein, also verzeihen wir diesen Grundschüler. Ich hoffe, dass eure Ehen von Abwechslung und Fantasie der Liebe geprägt sind und großen Zusammenhalt. Damals wie heute ist die Kinderfrage heikel. Manche Paare können keine Kinder bekommen. Es kommt öfter in der Bibel vor. Sarah, bevor Isaak kam, später Elisabeth im Neuen Testament, bevor Johannes der Täufer kam, und es ist leider häufiger, als man gemeinhin denkt. Man sollte ja nicht indiskret nachfragen, ob jemand nicht will oder vielleicht sich schon lange wünscht. Aber jedenfalls an dieser Stelle sollten wir beten auch für alle, die nicht den Wunsch erfüllt bekamen, nach Partnerschaft oder in der Partnerschaft nach Kindern. Ich war in Lauf und fürs Umland auch zuständig für die Bestattung von sogenannten Sternenkindern, also in der Schwangerschaft verstorbenen Babys, und ich habe da einige Tränen gesehen und Gebete gesprochen und es ist nicht schön, wenn man an diesen drei winzigen Särglein steht, vielleicht 15 x 35 cm und dann rausgeht auf den Friedhof und eine große Hoffnung dort lassen muss, begraben muss. Aber in all diesen Tiefen und seien sie bei dir vielleicht ganz anderer Natur, vielleicht körperliches Leiden, psychische Bedrücktheit, der Grauschleier der Depression oder der Stress auf der Arbeit oder zu Hause, der schier nicht zu schaffen ist und du fragst: noch was? Herr noch was wirklich? Und betest vielleicht schon Wochen oder Jahre, dass dieses oder jenes Leid sich lindern oder lichten möge und es geschieht scheinbar nicht. Und schließlich auch, dass wir heruntermüssen von unserem Hochmut. Wir kämen ganz gut klar, wenn es nicht mehr geht, wenn die Illusion unserer Stärke an Schwächungen zerbröselt, dann müssen wir heruntersteigen, entweder murren und bitter werden oder der Stolz muss sterben, damit die Hoffnung lebt. Auch beim finalen Sterben, auch davon muss an Ostern die Rede sein, gibt es diese Phase des Loslassens, dass man nichts zurücklassen, nichts festhalten kann. Ich war leider schon an vielen Sterbebetten von Jungen und Alten gestanden, und ich denke, was da hält, was dort noch hilft und durch trägt, das ist auch hier mitten im Leben schon ein verlässlicher Halt, dass wir die Hand dessen fassen, der uns hindurch reißt zum Leben. Genügt es ihnen angesichts dieser bedrohten Welt, mit einem erobernden Putin, mit einem viel zu selbstsicheren Macron, der von Bodentruppen spricht, und mit Gewalt und Terror und Mobbing. Genügt es euch da, dass man nur den Glauben so ahnt und meint und hofft: Da wirds schon was geben. Genügt euch das? Ich glaube, das langt nicht! Es ist Leichtsinn, ja Irrsinn, auf etwas anderes zu bauen, als auf das Bleibende, auf den Sieg Jesu Christi. Und ich sag' dir Entschuldigung, wenn es ganz dick kommt. Wir dürfen wissen, all der Kummer, auch dein Kummer, geht mal zu Ende und ich hoffe hier, aber ganz gewiss drüben. Danach wird alles neu. Jesus verspricht: "Ich lebe und ihr sollt auch leben." Er verspricht: "Wer mir dienen will, der folge mir nach, und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein." Und er sagt schließlich in königlichem Triumph vor der Auferweckung des Lazarus, wo sie alle noch weinen: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt." Zitiere den Grabstein von Soeren Kierkegaard, da steht: "Nur eine kleine Zeit, dann ist es gewonnen, dann ist der ganze Streit in nichts zerronnen. Dann werde ich laben mich an Lebensbächen und ewig, ewiglich mit Jesus sprechen." Und auch für dein Leid, wie es auch sein mag, gilt Jesu Seligpreisung: "Selig sei ihr, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen." Das ist keine Verklärung von Schmerz. Das ist der Beistand des Lebendigen.

2. Hoch
Gott führt nicht nur dort, wo uns das Leben runterzieht, sondern er führt auch hoch. Auch das darf man erleben. Gott kann Wunder tun, ja er kann alles. Er hat gesagt: "Mir ist gegeben alle Macht im Himmel und auf Erden." Deshalb hat Hanna auf ihre mittleren bis reifen Tage doch noch ein Kind in den Händen gehalten. Das ist nicht jedem geschenkt. Aber sie hat's erlebt als Bestätigung des Glaubens, als Antwort auf ihr Flehen. Ich bekomme dieses Kind. Und sie nennt ihn "Samuel", hebräisch Schuel, heißt auf Deutsch: Gehört hat Gott! Erhört hat Gott! Und ich hat' es nicht gemerkt. Es war noch nicht seine Zeit, aber er hatte schon gehört. Auch dein Flehen, auch dein Bedürfnis, auch deine Not. Wenn du im Gebet zu ihm kommst, ist nichts vergessen, nichts übersehen, nichts an der Zimmerdecke verhallt. War es nicht bei den Osterberichten noch unmöglicher? Ich meine, sie standen dabei, als Jesus gekreuzigt wurde, sie waren traumatisiert von diesem schrecklichen Abschied. Die Hoffnung Israels und ihres Lebens, der Meister, der Kranke geheilt, der Tote auferweckt hatte, der war an diesem schändlichen Kreuz fürchterlich unter Qualen verstorben und ruft dort noch: "Es ist vollbracht!" Glauben wir die Osterberichte. Es sind keine Mythen, das sind keine Symbole, schon von der Literaturgattung, sondern es sind Erlebnisberichte, aufgrund von Augenzeugen.
Es schien unmöglich. Ein Taxipassagier tippt dem Fahrer von hinten auf die Schulter und will etwas fragen. Der fährt und reißt das Lenkrad rum, fährt über den Bordstein und bleibt erst kurz vorm Hydranten stehen. Und der Passagier sagt: "Was war denn das? Habe ich sie so erschreckt? Sie haben doch öfter Passagiere." Sagt er: "Nein, ich habe meinen ersten Arbeitstag und 20 Jahre fuhr ich Leichenwagen." Ich meine, da kann es einem schon klein bisschen anders werden. Aber für Gott gibt's wirklich keinen hoffnungslosen Fall. Und wär's die Leiche deines Glaubens und wär's dein erstorbenes Gottvertrauen und wär's deine total ausgedörrte und sterbende Hoffnung. Todtraurige, ich hab's erlebt, können wunderbar getröstet werden, todlangweiliges Leben bekommt neuen Inhalt und Gottes Auftrag, Abenteuer mit Gott zu erleben. Schuld, die totgeschwiegen war, wie in einem versiegelten Zimmer des Kellers, wird ans Licht gebracht und bei Gott ausgeräumt, Todfeinde müssen den Anderen nicht mehr verachten durch den großen Versöhner Jesus. Die Faust wird zur ausgestreckten Hand der Versöhnung, Todkranke, auch das habe ich schon erlebt da und dort, wurden geheilt, wenn Gott es so macht. Wir haben keinen Anspruch drauf, aber wir dürfen es ihm, Jesus, neu zutrauen und hören nicht auf, bitte auch für chronisch Kranke und Vergessene, zu flehen und zu beten um Hilfen und um Wunder. Der Auferstandene ist immer noch unterwegs mit seinen Engeln bis auf den heutigen Tag. Hier ein wahrer Bericht von einem befreundeten It-Programmierer. Er schrieb mir und hat es erlaubt zu erzählen:
Als ich 35 Jahre alt war, machte ich eine Bergtour zur 2259 m hohen Höfatz. An einem sonnigen und warmen Tag nahe Obersdorf, machten wir uns auf zur Höfatz, wo absolute Trittsicherheit im Gebirge notwendig ist. Es ist mir bis heute ein Rätsel, warum ich meine Wandergruppe verlassen habe und allein schnell den Südostgipfel der Höfats hinaufstürmte. Meine Gruppe lief in einem moderaten Tempo und hatte mich nicht angefeuert schneller zu laufen. Es war meine Eigeninitiative. Auf der Bergspitze angekommen, stand ich plötzlich mit dem Oberkörper an den Fels gelehnt, die Arme ausgebreitet, mit den Händen den Fels berührend und mit den nach außen gerichteten Fußspitzen auf einem nur knapp 15 cm tiefen Felsvorsprung stehend. Ich bemerkte sofort, dass ich mich in Lebensgefahr befand. Ich bekam Herzrasen. Mein Blick zurück und nach unten ließen mich erschauern. Hinter mir ein steil bergab gehender Fels, der nach vielen Metern in die Tiefe im Auslauf in ein Geröllfeld mündete. Nur eine gute Armlänge entfernt stand ich vom rettenden festen Untergrund und kam nicht rüber und hatte riesige Angst. Wie aus dem Nichts sagte eine männliche Stimme: "Gib mir deine Hand." Ohne zu überlegen, vertraute ich mich der Stimme und der Hand an, die sich mir entgegenstreckte. So wurde ich aus dieser gefährlichen Felswand auf den sicheren Boden zurück gelotst. Von Erschöpfung und aus Dankbarkeit überwältigt, brauchte ich eine kurze Zeit, um mich wieder zu fassen. Ich hielt mich an einem Felsbrocken auf sicherem Grund fest. Als ich meinem Lebensretter danken wollte, war weit und breit niemand zu sehen. Ich habe verzweifelt nach der Personen Ausschau gehalten, die mich gerettet hat. Aber anscheinend hatte sie sich in Luft aufgelöst. Als meine Begleiter den Gipfel erreichten, fragte ich sie: "Ist euch ein Mann begegnet?" Sie hatten niemand gesehen. Meine Geschichte konnten sie kaum glauben. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass mich unser Herr beschützt hat. Seine rettende Hand führte mich zurück auf sicheren Boden.
Ja, dieser Mann hat auch noch andere Grenzsituationen und Tiefen dann erlebt, aber das hat er nie vergessen, dass ihm Jesus wirklich selber oder ein Engel begegnet ist, ihm die Hand hinstreckt und sagt: Gib mir deine Hand. Und ich möchte dich bitten, dass du dich auch aus der Tiefe und durch die Tiefe begleiten lässt auf den sicheren Boden des Glaubens und der Gewissheit in Jesus Christus. Wir können die Kraft der Auferstehung erbitten, erglauben und erfahren. Und wo diese Botschaft von Jesus klar gesagt und geglaubt wird, bitte auch von dir, da sind bis heute Auferstehungskräfte wirksam.

3. Dem Höchsten
Was sie da erlebt hat, die Hanna, das war Grund zum Bekenntnis und Lobpreis und das äußert sich dann auch, indem sie den Mund aufmacht und nicht schweigen kann von dem Handeln Gottes.
 Noch ein Witz, Entschuldigung. Ein Bischof besucht ein Trapistenkloster. In einer Zelle sitzt ein Mönch. Im Vogelbauer ein Papagei. Es fragt der Bischof: "Spricht der auch?" "Das weiß ich nicht. Ich habe ihn jedenfalls noch nie reden gehört," sagt der Papagei. Ja, auch unter Frauen und besonders unter Männern gibt es solche Schweiger Gottes. Ich meine jetzt nicht den alternden Til. Ich meine uns, die wir manchmal den Mund wie zugepappt haben, obwohl wir mit Gott was er lebt haben. Wir geben ihm nicht den Dank und wir sehen Menschen neben uns zweifeln oder verzweifeln. Statt vielleicht mal den Mund aufzumachen und zu sagen: "Du, ich kannst ja nicht aufzwingen, aber das, besser gesagt, der hat mir sehr geholfen. Das Wunder Gottes macht uns den Mund und das Herz auf zu Bekenntnis und Lobpreis. Gott hat uns nicht zum Schweigen geschaffen. Wir dürfen, wie Hanna, unserem Herzen Luft machen, dürfen klagen und fragen einerseits, aber auch loben und preisen andererseits. Wir sollen dabei nicht im Mittelpunkt stehen. Aber das hängt nicht an der ersten Person in einem Gebet oder Lied. Wir haben berechtigte Zweifel, wenn es zu egozentrisch zugeht. Aber es gibt auch das persönliche, das authentische Ich. Und letzteres hören wir aus dem Mund der Hanna. Hier jedenfalls steht allein in Vers eins, sage und schreibe, sechs Mal die erste Person. "Ich, meine, mir, mich," klingt nach Egoismus heißt aber: Mir hat er geholfen, meine Hoffnung und mein Fels, ich will dir Ehre geben dafür. Das war Gott so wichtig, dass er immer wieder in seine Bibel hat reinschreiben lassen, nicht nur, dass Menschen gelobt haben, sondern auch wie und was. Der Lobgesang des Mose, 2 Mose 15, Davids Dankgebet, der Lobgesang der Maria, das Magnifikat, der Lobgesang des Zacharias, und selbst am schwersten Weg Jesu, vor seiner Gefangennahme vorm Garten Gethsemane, heißt es: "Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg," (Matthäus 26), ganz abgesehen von den 150 Psalmen, dem Liederbuch der Bibel. Also, Herz auf für Jesus und Mund auf zum Bekenntnis und Lob.

4. und letztens: Alles, wirklich alles, weihen?
Hat Gott Platz für alles in seinen Händen, in seiner Führung, in seiner Fürsorge? Hanna hat nicht gesagt: Den kleinen Samuel behalte ich jetzt für mich. Den will ich möglichst vier Jahre lang stillen und dann bei mir behalten und ernähren und für ihn waschen bis er 32 ist und mit 35 darf er mich langsam fragen ob er vielleicht eine Braut kennenlernen darf. Nein, sie hat gesagt: Ich weihe den kleinen Samuel im Tempel. Dort soll er mit erzogen werden und ich gebe ihn hin für Gottes Dienst. Was sollen wir Gott weihen aus Dank: Unser Leben! Dein Leben ist am Kreuz erkauft und vom Auferstandenen berufen. Und deshalb: Lass dich von ihm erreichen! Oswald Chambers hat in einem in zig Auflagen und millionenfacher Verbreitung geschriebenen Andachtsbuch "Mein Äußerstes für sein Höchstes", "My Utmost for His Highest", geschrieben, Mein äußerstes für sein Höchstes: "Wir werden alle zu Schanden, wenn wir uns Jesus in der besonderen Sache, die er von uns verlangt, nicht ausliefern." Paulus sagt, so schreibt er: "Ich habe den Entschluss gefasst, mein Äußerstes für sein Höchstes zu sein", und weiter unten: "Schließe jede andere Überlegung aus und bleibe mit dieser einen Sache vor Gott. Ich bin entschlossen, ganz ihm zu gehören und ihm allein." Ich weiß, das sind steile Worte. Also, Chambers ist jetzt keine leichte Lektüre, aber was er sagen will: Dieser Herr, der ganz für dich da war, hat auch verdient, dass wir ganz ihm vertrauen, ja uns ihm anvertrauen und zwar mit unserem alten Menschen mit Dunkel und Unarten, wo ich mir und Anderen und Gottes Sache ständig schade. Dafür ist Jesus gestorben. Es ist erledigt. Wir dürfen aber immer neu die Vergebung erbitten und brauchen Sie täglich neu. Und unser neuer Mensch, so wie Gott mich will und neu macht, der ist mit Jesus auferstanden zu einem neuen Leben. Wer Jesus folgen will, darf Folgen erleben. Das hat Folgen. Ihm gehören, heißt auch auf ihn hören und ihm gehorchen. Und so macht er in unserem Leben einst alles neu und führt uns an diese wunderbare Destination, an dieses Ziel, wo keine Abschiede, keine Tränen und auch keine Verhängnisse mehr sein werden, sondern wo er uns ein und alles ist. Amen

Und der Friede Gottes, der höher ist als unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus.
Amen

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